Aushöhlen  »Termes Indiae calamitas summa«, sagte schon Linné. »In den warmen und tropischen Teilen der Erdoberfläche gibt es keine Insektenfamilie, deren Mitglieder einen so unaufhörlichen Kampf gegen das Werk des Menschen fuhren«, fügt Froggatt hinzu, der sie besser kennt als irgendein anderer. Häuser stürzen ein, vom Erdgeschoß bis zum Dach zernagt, Möbel, Wäsche, Papier, Kleider, Stiefel, Vorräte, Holz, Gras, alles verschwindet. Nichts ist sicher vor ihren Zerstörungen, denen etwas Unheimliches und Übernatürliches anhaftet, weil sie stets im verborgenen geschehen und sich erst im Augenblick der Katastrophe offenbaren. Große Bäume, die zu leben scheinen, deren Rinde peinlichst verschont geblieben ist, fallen mit einem Schlage um, wenn man sie berührt. In Sankt Helena stehen zwei Polizeisoldaten plaudernd unter einem riesigen, mit Blättern bedeckten Meliabaum; einer der beiden lehnt sich an den Stamm, und der riesige Fieberbaum, im Innern vollständig zu Staub zerfallen, schlägt auf sie nieder und bedeckt sie mit seinen Trümmern. Zuweilen vollzieht sich die zerstörende Arbeit mit blitzartiger Geschwindigkeit. Ein Farmer in Queensland läßt am Abend seinen Karren auf einer Wiese stehen; am nächsten Morgen findet er nur noch die Eisenbeschläge vor. Ein Pflanzer kehrt nach 5 - 6 Tagen Abwesenheit in sein Haus zurück; alles ist intakt, nichts scheint verändert oder gibt ein Anzeichen für die Besetzung durch den Feind. Er setzt sich auf einen Stuhl, der Stuhl bricht ein. Er hält sich an dem Tisch fest, der Tisch fällt zusammen. Er stützt sich an den Tragpfeiler, der Tragpfeiler stürzt ein und reißt das Dach in einer Staubwolke mit sich.  - (maet)

Aushöhlen (2)
 

Höhle Graben

 

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