AN ALLE GÄRTNER
Warum wollt ihr mir verbieten Fleisch zu essen? Jetzt kommt
ihr mit Blumen, bereitet mir Astern zu, als bliebe vom Herbst
nicht Nachgeschmack genug. Laßt die Nelken im Garten. Sind
die Mandeln doch bitter, der Gasometer, den ihr den Kuchen
nennt — und ihr schneidet mir ab, bis ich nach Milch verlange. Ihr
sagt: Gemüse, — und verkauft mir Rosen im Kilo. Gesund, sagt
ihr und meint die Tulpen. Soll ich das Gift, zu kleinen Sträußchen
gebunden, mit etwas Salz verspeisen? Soll ich an Maiglöckchen
sterben? Und die Lilien auf meinem Grab, — wer wird mich vor
den Vegetariern schützen?
Laßt mich vom Fleisch essen. Laßt mich mit dem Knochen alleine, damit
er die Scham verliert und sich nackt zeigt. Erst wenn ich vom
Teller rücke und den Ochsen laut ehre, dann erst öffnet die
Gärten, damit ich Blumen kaufen kann — weil ich sie gerne
welken sehe.
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