ose «Die
Rose symbolisiert die Frau als Ideal der romantischen und platonischen Liebe,
denn sie verkörpert die Idee der Vollkommenheit. Ich habe ein wenig darüber
nachgelesen, sie wird das mystische Zentrum genannt, als Metapher für das Herz
gebraucht, für die geliebte Frau, sie ist das Dantesche Paradies und
das Emblem der Venus. Auch ihre Farben haben symbolische Bedeutung, ebenso die
Anzahl ihrer Blütenblätter. Die weiße und die rote Rose sind Gegensätze. Die
blaue Rose ist das Symbol des Unmöglichen, die goldene Rose das des Absoluten.
Die mit sieben Blütenblättern gehört ihrer Bedeutung
nach zur Sieben als kabbalistische Zahl: die sieben
Dimensionen des Raumes, die sieben Tage der Woche, die sieben Planeten
und die sieben Stufen der Vervollkommung. Aber vielleicht interessieren Sie
sich mehr für die symbolische Verwendung der Rose im Mythos von der Schönen
und der Bestie. Eine schöne Parabel über das Unbefriedigtsein der Frau.»
- Manuel Vázquez Montalbán, Die Rose von Alexandria. Reinbek bei Hamburg
1995 (zuerst 1984)
Rose (2)
Die Rose ist totgesagt wohin? Es endet - Doch wenn es endet Schärfer, reiner, schneidender Irgendwo macht Die Rosen trugen der Liebe Last Dort, auf der Schneide des Scharf, gearbeitet Was Das Stück zwischen des Blattes Von des Blattes Schneide geht ein Strich Die Zartheit der Blume |
- William Carlos Williams, Frühling und Alles, nach
(
wcw
)
Rose (3)
The Rose The stillness of the rose |
Die Rose Das Stillschweigen der Rose |
Rose (4)
Rosen, die duftenden Blüten namentlich der weißen und der Gartenrose
fanden bis ins 19. Jahrhundert hinein in der Küche Verwendung, indem man teils
die unzerstückten Blumen in eine Mischung von Eigelb, Zucker, Süßmandelbrei,
Zimt und Zitronenschale getunkt und dann in Schmalz oder Butter gebacken, als
gefüllte Rosen oder, in siedenden Zucker getaucht, als kandierte Rosen
oder, in mit Wein angemachten Teig umgedreht und in Schmalz gebacken, als gebackene
Rosen aufsetzte oder indem man die Blätter und Knospen zerstampfte und zerhackte
und daraus mit den entsprechenden Zusätzen Rosencreme, Rosensulz, Rosengefrorenes,
Rosenkaltschale, Rosenkonserve und sogar Rosenbrötchen zur Bereitung
einer Rosen-Milchsuppe (!) herstellte. Alle diese Mixturen gelten gegenwärtig
für Präparate -vom aller-schlechtesten Geschmack. Ebenso entschieden hat sich
die Neuzeit vom Rosemoasser abgewendet, das noch zu Ruhmohrs Zeit
(um 1830} in Norddeutschland vielfach gebraucht wurde, besonders zur Bereitung
des sogenannten Rosenwasserbreies, eines Mehlbreies, der mit Zucker und
Safran gewürzt und in Wein mit Rosenwasser gekocht wurde; nur ganz vereinzelt
wagt sich noch die eine oder andere »schöne Seele« von Küchenfee
mit einem Rosengelee (Apfelgelee mit Rosenwasser parfümiert) hervor,
erntet aber in der Regel schlechten Dank mit dieser poetischen Anwandlung. Im
Orient dagegen stehen der Rosenessig als Salatwürze und der Rosenzucker
als Konfekt noch immer in .besonderem Ansehen. -
(ap)
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