irtschaftskrise Nach einem langen, strengen Winter geht es jetzt aufs Frühjahr zu und die Zeiten sind richtig schwer, und zwar wegen des Börsenkraches und der Bankpleiten rechts und links, und die Gerichtshöfe werden allerhand ungemütlich wegen diesem und jenem und überhaupt, und viele Bürger dieser Stadt müssen sehen, wie sie sich recht und schlecht durchschlagen.
Da ist nicht viel Geld unter den Leuten, und am Broadway tragen viele Mitbürger ihre Anzüge vom letzten Jahr und haben praktisch kein Geld, auf Pferde oder sonst etwas zu wetten, und das ist ein Umstand, der jedermanns Herz rühren wird.
Ich bin also nicht überrascht zu hören, daß stellenweise bestimmte Persönlichkeiten
‹geschnappt› werden, denn obgleich das Entführen
von Leuten keineswegs ein hochklassiges Gewerbe ist
und sogar irgendwie für illegal gilt, so ist es immerhin etwas, womit man sich
in schlechten Zeiten über Wasser halten kann. - Damon Runyon, Stories vom
Broadway. Reinbek bei Hamburg 1963 (rororo 566, zuerst ca. 1935)
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