eufelskerl
»Gnädiger Herr«, sagte die Frau mit Betrübnis,
»meine Liebe trägt die Schuld von allem dem Unglück, ich habe meinen Mann unglücklich
gemacht und nicht jene Wunde; meine Liebe hat den Teufel in ihn gebracht und
plagt ihn und verwirrt seine Sinne. Statt mit den Soldaten zu exerzieren, fängt
er zuweilen an, ihnen ungeheure, ihm vom Teufel eingegebene Sprünge vor zu machen,
und verlangt, daß sie ihm diese nach machen; oder er schneidet ihnen Gesichter,
daß ihnen der Schreck in alle Glieder fährt, und verlangt, daß sie sich dabei
nicht rühren noch regen und neulich, was endlich dem Fasse den Boden ausschlug,
warf er den kommandierenden General, der in einer Affäre den Rückzug des Regiments
befahl, vom Pferde, setzte sich darauf und nahm mit dem Regimente die Batterie
fort.« - »Ein Teufelskerl«, rief der Kommandant, »wenn doch so ein Teufel in
alle unsre kommandierende Generale führe, so hätten wir kein zweites Roßbach
zu fürchten, ist Ihre Liebe solche Teufelsfabrik, so wünschte ich: Sie liebten
unsre ganze Armee.« - Achim von Arnim,
Der tolle Invalide auf dem Fort Ratonneau. In: A.v.A., Erzählungen. München
1979 (dtv 2056, zuerst 1818)