Sticky Fingers    Und als Sie dann erfahren haben, dass Billy Preston kurz nach dem Todestag der Beatles, dem 10. April 1970, quasi ohne Karenzzeit schon wieder lustig bei den Rolling Stones mitspielt und sogar bei den Aufnahmen zu der Sticky Fingers dabei ist, da ist bei Ihnen einfach eine Sicherung durchgebrannt, und Sie haben einen Monat später am 14. Mai 1970 die Rote Armee Fraktion gegründet. So war es doch?

Das ist völliger Unsinn, die Sticky Fingers kam erst 1971 raus, fast ein Jahr später.

Haargenau, zum ersten Jahrestag der Beatles-Auflösung. Eine Platte, die den Sieg feiert und die Besiegten verhöhnt. Das hat sie wahnsinnig gemacht damals, dieser Spott, der da über Ihren Hausheiligen ausgeschüttet wurde. Die Stones haben sich einen Spaß draus gemacht, in jedem Song auf dieses Grab der vier Pilzköpfe anzuspielen, auf dem sie selbst mit offenem Hosenlatz ihre Veitstänze aufführten. For all my friends out on the burial ground heißt es in Sway, I won't forget to put roses on your grave in Dead Flowers, I'll tear my hair out in I Got the Blues, was ja ein typisch antikes Trauerritual beschreibt, hier natürlich ironisiert, während in anderen Songs Jagger-Richards ihr lyrisches Ich ganz direkt in die Beatles hineinprojizieren, zum Beispiel in Sister Morphine oder in Can't You Hear Me Knocking?, das sehr eindrücklich die Qualen eines lebendig Begrabenen beschreibt, der versucht, sich bemerkbar zu machen.

Lebendig begraben, das ist ein interessantes Thema.   - (raf)

Finger

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