Ich trau kein'm alten stechzeug mer Als ich bisher Oft hab getan. Der stechsack ist zerrissen ser Gantz worden ler Taug nit auf ban. Die gurt sein schwach Der sattel kracht Das pferd ist vol Und lauft nit wol Und scheucht mir wan ich stechen sol. Die vorderbrust ist gar entwicht Des helms gesicht Stets krum und z'hoch. Das hinterteil zu schmal gericht Mich ser anficht Das schraufenloch Das helt nit mer Wo ich hinker Und ist zu weit Wan ich mich breit Kracht es im grust* on widerstreit. Das ich kein lust auf diser ban Zu stechen han Die tarsch** henckt lang. Ein neuen stechzeug wil ich han Der glat ligt an Dan trau ich danck Erwerben wol Tu was ich sol Auf einen tag Bin ich kein zag Mit ritter spü wan ichs vermag. * Gerüst ** kleiner länglich-runder Schild |
- Unbekannter Verfasser, 16. Jahrhundert, nach: Dein Leib ist mein Gedicht. Deutsche erotische
Lyrik aus fünf Jahrhunderten. Hg. Heinz Ludwig Arnold. Frankfurt / M.
Berlin Wien 1973
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