itzen, In der Sonne
Ich setz Pellkartoffeln auf und leg Heringe in die Bratpfanne und jetzt
hab ich die kühle Pistolenmündung an den Lippen und jetzt muß ich noch
einen grünen Salat richten. Da hör ich den Buben schon wieder karren,
tiitüt schreit er. So so. Irgendwann ging auch der Kindergarten in Reih
und Glied vorbei und sang was vom Kaiser und vom Bettelmann. Und dann
hab ich wieder so viel gesoffen. Und dann hab ich wieder soviel
gesoffen. Im Garten, daß ich die Flaschen unterm Stuhl umgstoßn hab. Und
dann hab ich in meim Rausch mein Sacktuch zerrißn und mir de kaltn
Fetzn ins Gsicht ghaut, de koan Schweiß mehr aufgenommen haben und ich
bin immer noch im Garten gsessen im vollen Sonnenschein, weils mir net
eingefallen ist, meinen Stuhl in den Schatten zu tun, und mit meinen
Händen patsch ich an mir rum und schrei Susn Susn, und der Hund ist auch
nicht da und Susn kommt nicht und kommt nicht und mir ist so schlecht,
und dann hab ich keine Ruh mehr, weil mir das Blut so laut rauscht in
den Ohren, und ich sitz immer noch in der Sonne tut denn niemand die
Sonne weg, laßt mir wenigstens sie Sonne da, ich mach die Augen zu und
necke die Sonne ich blinzle und zwick wieder zu sag ätsch ich laß dich
nicht rein da bist du machtlos, da kannst du rumsuchen wie du willst in
meinem Gesicht, ich mach den Mund nicht auf und mach die Augen nicht
auf, du kommst mir nicht herein, die Nase halt ich so, daß du nicht
hineinkommst und biegen kannst du dich nicht, dazu bist du zu blöd und
einen Spiegel binde ich dir nicht auf meine Oberlippe nun sieh zu wie du
es machst in mich zu dringen, im Ohr hab ich die Blutschwelle die laute
Blutschwelle die überspring mal, jetzt kommst du mit Bienen mit einem
Schwärm Bienen in einem Drohnenflug und die Arbeiterinnen so gereizt
sind, die setzt du mir ins Gesicht jetzt trink! jetzt kann ich nicht
trinken, jetzt denk! jetzt kann ich net denken, ich will mich brüsten,
ich kann mich net brüsten der Satz is mir im Kopf versiegt, was tu ich
gegen die tötenden Bienen? auch töten! - (acht)
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