chraubenschlüssel    Durch das Metallgitter des Rostes konnte er auf dem flachen Teil des Ablaufes etwas liegen sehen. Licht fiel darauf und ließ es glitzern. Einen Augenblick glaubte Corey, es sei Geld. Während der halben Zeit seines Polizeidienstes hatte er Geld angenommen, und dies sah beim Teufel nach weiterem Geld aus. Hätte er mit der gleichen Schnelligkeit, mit der er im Laufe seiner Dienstzeit Schmiergelder einsteckte, zugegriffen, hätte er sich einen Moment eher gebückt, dann würde sich sein Kopf, als der Schraubenschlüssel hervorzuckte, zehn Zentimeter tiefer befunden haben. Aber er benötigte einen Augenblick, um auf das glitzernde Metallstück, das sich im flachen Teil der Kanalöffnung verfangen hatte, zu reagieren, er war gerade dabei, sich zu bücken, als der Schraubenschlüssel aus der Dunkelheit kam. Der Schraubenschlüssel bewegte sich schnell, lautlos und kraftvoll. Er spaltete Coreys Schädeldecke und drang in das Gehirn, das sich noch zwei Minuten vorher Gedanken Über eine mögliche Entlassung aus dem PoHzeidienst gemacht hatte.

Der Mann, der den riesigen Schraubenschlüssel geschwungen hatte, zog ihn aus Coreys offenem Schädel und ging mit ihm zur Mülltonne neben der Heizung. Dabei tropfte etwas Blut herab. Er fischte eine Zeitung aus der Tonne und wischte das Blut vom Kopf des Schraubenschlüssels ab. Am Griff befand sich kein Blut, aber er war sich sicher, daß er Fingerabdrücke hinterlassen hatte. Er kehrte den Schraubenschlüssel um, hielt die Backen mit einem Bogen Zeitungspapier und rieb den Griff, den kein Blut verschmiert hatte, mit einem anderen Bogen ab. Er blickte nach unten und entdeckte, daß, als er den Schraubenschlüssel zur Mülltonne trug, etwas Blut auf seine Schuhe getropft war. Also nahm er noch ein sauberes Blatt Zeitungspapier und entfernte die paar Tröpfchen, danach brachte er das verschmierte Zeitungspapier zur Heizung und öffnete die Tür. Er warf das Papier hinein und wartete, bis es Feuer gefangen hatte, dann schloß er die Tür.

Den gesäuberten Schraubenschlüssel warf er in die Mülltonne und ging zum Waschbassin zurück. Er bückte sich, lüftete den Kanaldeckel und holte den Gegenstand, der Ralph Corey das Leben gekostet hatte, heraus.

Der Gegenstand war ein Messingknopf.   - Ed McBain: Die Axt - Puppe - Vor 80 Millionen Augen. Berlin Frankfurt/M. Wien 1980