Raucher, starker (2) Ich sah in ein schmutziges
Zimmer, sah die zerbrochenen Hocker, den Tisch voller Bier- und Weinflaschen,
die Gläser, die Tischdecke aus alten Zeitungen und weiter hinten den nackten
Körper, der Mund mit einem fleckigen Handtuch geknebelt, Hände und Füße an die
eisernen Bettpfosten gebunden. Mit dem Rücken zu mir auf einer Bank sitzend,
tat der Papa des kleinen Mädchens der Mama was; er nahm sich Zeit, führte gemächlich
die Zigarette an den Mund, stieß den Rauch langsam
durch die Nase aus, während er die glühende Zigarette in abgezirkelter Bewegung
auf die eine Brust der Mama drückte, so lange, wie die Schreie anhielten, die
durch das Tuch gedämpft wurden, das ihr das ganze Gesicht verhüllte und nur
die Augen frei ließ. Bevor ich begriff, daß ich dieser Szene beiwohnte, hatte
er Zeit gehabt, seine Zigarette zurückzuziehen und sie erneut an den Mund zu
führen, um die Glut zu entfachen und den köstlichen französischen Tabak zu genießen,
und ich sah den vom Bauch bis zum Hals mit Brandwunden übersäten Körper, sah
die violetten oder roten Male, die sich von den Schenkeln und vom Geschlecht
bis zu den Brüsten hinaufzogen, auf die er jetzt erneut die Zigarette hinabsenkte,
wobei er mit viel Delikatesse eine Stelle auf der Haut suchte, die noch keine
Narben aufwies. Das Schreien und das jähe Auffahren des Körpers auf dem Bett,
das unter der Erschütterung knarrte, verband sich mit Dingen, mit Handlungen,
die nicht ich gewollt habe und die ich mir nie werde erklären können; zwischen
dem Mann, der mir den Rücken zuwandte, und mir stand ein wackliger Hocker, ich
sah, wie er durch die Luft flog und mit voller Wucht den Kopf des Papas traf;
sein Körper und der Hocker knallten fast gleichzeitig auf den Boden. - Julio Cortázar, Ende der Etappe. Die Erzählungen Bd. 4.
Frankfurt am Main 1998
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