mponier-Outfit Leda,
erhitzt vom ausgelassenen Wapitiren, entledigte sich ihres Teiphlis und hängte
ihn zum schweißdurchtränkten Peplos über den Ast der Pinie, von der, verborgen
im oberen Drittel, Zeus auf sie hinabstarrte. Als
sie dann schlafend seinem Blick ihre wohlgeformte Nacktheit darbot, begann sein
Trieb mit Macht auf zu wuchern, was eine Veränderung seines normalerweise fehlfahlen
Affenantlitzes bewirkte. Es begann sich heftig zu röten, changierte ins Blauviolett
und ähnelte bald dem Gesicht eines altbeständigen Steinebacher
Kampftrinkers. Doch die Brunst bewirkte auch die
Veränderung anderer Körperteile: Auf die eben noch graue untere Rückengegend
hatte ein unsichtbarer Pollock grelle Farbkompositionen geklatscht, und Zeus'
Geschlecht war längst nicht mehr jenes fade Makkaroni. Glutrot stand es steif
ab, beleuchtet von smaragdgrün schimmernden Hodenbohnen. Die dicken Gesäßwarzen
aber waren in ein Gemisch aus Orange und Umbra aufgedonnenrt.
Zeus wußte sich im Imponier-Outfit des Pavians, aber dem alten Weltenbummler
war auch klar, daß er mit diesem Äußeren selbst den Frauen von Samoa, die hinsichtlich
der Gesichts- und Körperbemalungen ihrer Männer einiges gewohnt waren, einen
ziemlichen Schrecken einjagen würde. Um wieviel größer aber wäre der bei einer
so zartfühlenden Prinzessin wie Leda? Jedenfalls konnte er so nicht hinunterklettern,
um sie..., geschweige zu libidinieren. Doch je höher die Flamme der Brunst in
ihm loderte, desto infernalischer bemalte jener wildgewordene unsichtbare Pinsel
Geschlecht und Gesäß, was eine Schar Spottfinken veranlaßte, bei Zeus zu landen,
um ein Konzert zu veranstalten. So animatesk schollen ihre zierlichen Horninstrumente,
daß sich eine Drossel dazugesellte und ein fulminantes Solo auf ihrem Flügel
intonierte. Als dann noch ein Beo, der beim Dachrinnenchor der Wiener Staatsoper
debütiert hatte, mit einem Spottlied einfiel, schwoll das Ganze zu einem solch
ohrenbetäubenden Fortissirno, daß Zeus befürchtete, von Leda, die aufgewacht
war und sich verwundert die Ohren rieb, entdeckt zu werden. Sollte er, um weiterem
Spott zu umgehen, sich in seine göttliche Gestalt zurückverwandeln? Nein, zu
groß wäre das Risiko; denn im Vergleich zu den seiner als kräftigem Mannsbild
huldigenden Statuen des Phidias war Zeus in Wirklichkeit eher mickriger Statur
und dermaßen untrainiert, daß er sich im Geäst wohl kaum hätte halten können.
Ja, hinuntergepurzelt wäre er, geradewegs vor Ledas Füße und hätte sich unsterblich
blamiert. - (bestp)
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