eziefer   SCHMELLER  findet die ableitung von opferthier zu 'nobel und antik'. er weist aus fränkischem gebrauch zifer, gezifer als benennung für das federvieh nach (vgl. auch zeifelein [Grabfeldgau] junges huhn) und kann im fränkischen zifen, zifeln (im wachsthum zurückbleiben, vgl. zipun, ignavos glossen zu Prudentius; arzibuta, residem [ovem morbo] ebenda) die grundlage nachweisen, auf der sich gerade der begriff des minderen wuchses entwickeln mochte. vgl. auch zib, zibele, lockruf für junges geflügel SCHMELLER a. a. o.; vgl. auch: geziefer, junges federvieh, unnöthiges federvieh, auch (Meiningen) kaninchen, stallhasen; auch für das Schwäbische bucht BIRLINGER neben der übertragenen bedeutung (schwarm junger mädchen) und der von ungeziefer die zum obigen stimmende: geziefer ... geflügel des hauses wb. z. volksthüml. aus Schwaben 34. dazu vgl. aus dem österreich. jetzt ziffer, zifferig, kärglich ... kränklich, mager

    diese auffassung wird auch dadurch gestützt, dasz unter den übertragungen, die hier gerade früh ansetzen, neben der frauenwelt (s. frauengeziefer) auch die jugend eine besondere rolle spielt; freilich mit der wendung ins böse s. bubengeziefer. aus solcher auffassung erklärt es sich auch leichter, wieso geziefer und ungeziefer in einer und derselben bedeutung zusammentreffen. - Grimmsches Wörterbuch

Geziefer (2)

war eine grube voller schlamm,
die rund umher den zugang wehrte.
in ihrem schwarzen schosze schwamm
ein heer von kröten und von schlangen ...
'da seht' ruft junker Haksch und springet
mit allen vieren in den moor
er schwingt, zwar bass mit koth lackieret,
doch vom geziefer unberühret,
siegreich sich aus dem ekeln grab.

- Pfeffel, nach dem Grimmschen Wörterbuch

 

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