rau, eitle »Ist da eigentlich ein großer Unterschied zwischen mir und einem Exkrement?« Meine Mutter ist eitel, und wahrscheinlich nicht zu unrecht, wenn sie wirklich - wie es scheint - seinerzeit eine berühmte Schönheit war.
»Gewiß,« antwortete ich, nicht ohne Zärtlichkeit, »besonders wenn du beim Friseur warst.«
Aus dem grünen Glas kam ein unterdrücktes Kichern. Ich nahm eine Flasche
Macon und ließ ein paar Tropfen hineinfallen. Irgendeine Öffnung saugte den
kostbaren Wein auf und ein ordinäres Zungenschnalzen, ein widerliches Dankesgegurgel
wurde hörbar. Manchmal habe ich meiner Mutter gedroht, ich würde sie durch den
Fleischwolf drehen und einen Klops für den Hund aus ihr machen; oder sie mit
Senf verkneten und den Gorillas anbieten, die auf solche Leckerbissen scharf
sind. Aber sie weiß, daß ich scherze, denn es gibt nur eines, wovor ich wirklich
Angst habe: nicht mehr genau zu wissen, in welchem Teil des Universums sich
meine Mutter aufhält. - Giorgio Manganelli,
Unschluß. Berlin 1978
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