Fische-Vögel-Krieg    Einst fand ein großer, gewaltiger Kampf zwischen den Vögeln und Fischen statt, denn die Fische hatten den Vögeln Kokosnüsse gestohlen. Deswegen erklärten sie einander den Krieg, sammelten ihre Heere, und als sie eines Tages aufeinanderstießen, begann der Kampf.

Gleich im Anfang speerte der Rochen den Krebs ins Gesicht, weil er sich den Vögeln angeschlossen hatte. Der Stachel brach ab und blieb in der Stirn des Krebses haften, wo er heute noch zu sehen ist. Dann lief der Rochen weg; der Krebs verfolgte ihn und sandte ihm einen Speer hinterher, der den Rochen in den After traf; darauf eilte er ebenfalls fort. Der Speer blieb aber bis heute im Rochen stecken. Die Parteien gerieten im Kampf hart aneinander. Die Vögel fingen sich den Kofferfisch und schleiften ihn auf dem Boden hin und her, daß er nachher wie eine Kiste aussah. Auch griffen sie sich die Scholle und rieben sie so lange auf dem Riff in der Wut, bis sie ganz dünn wurde und ihre Augen auf einer Seite saßen, Schließlich bekamen die Vögel noch einen sehr großen Fisch in ihre Gewalt, den Hai; den schlugen sie so lange und tüchtig mit Steinen aufs Maul, bis es schief war.

Der Kampf wurde immer gewaltiger, und die Vögel waren stärker und im Vorteil, weil sie fliegen konnten, was die Fische nicht verstanden. So blieb ihre Partei die schwächere und vermochte den Vögeln nicht zu entrinnen. Ein Häuptanführer unter den Fischen war besonders tapfer, das war der Seeigel. Er fing alle nach ihm geworfenen Speere auf, wahrend die anderen wegliefen.    - Südsee-Märchen. Hg. Paul Hambruch. Köln Düsseldorf 1979 (Diederichs, Märchen der Weltliteratur)

Krieg Handeln, tierisches

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