isenbeißer Pinhas Solal, genannt Eisenbeißer, war ein lebhafter, hagerer und langer Schwindsüchtiger mit gegabeltem Bart, mit abgezehrtem und gequältem Gesicht, mit roten Backenknochen, mit riesigen, nackten, gegerbten, äußerst schmutzigen, knochigen, haarigen und geäderten Füßen, deren große Zehen furchtbar gespreizt waren. Er trug nie Schuhe, da er behauptete, seine Extremitäten seien »äußerst empfindlich«. Dafür hatte er wie gewöhnlich einen Zylinder auf dem Kopf und war mit einem speckigen Gehrock bekleidet - und das, um seinem Beruf als falscher Advokat, den er »mein Apostolat« nannte, Ehre zu machen.
Eisenbeißer wurde auch Kapitän der Winde genannt wegen einer physiologischen
Eigenheit, auf die er sich etwas einbildete. Einer seiner anderen Spitznamen
war Ehrenwort - ein Ausdruck, mit dem er seine wenig der Wahrheit entsprechenden
Reden ausschmückte. Seit einem Vierteljahrhundert tuberkulös, aber höchst vergnügt,
war er mit einem so vibrierenden Husten ausgestattet, daß er eines Abends die
Standleuchte der Synagoge zum Umfallen brachte. Sein Appetit war im ganzen Orient
nicht weniger berühmt als seine Beredsamkeit und seine maßlose Liebe zum Geld.
Fast immer lief er mit einem Handwägelchen herum, das er hinter sich herzog
und das kühle Getränke sowie Lebensmittel enthielt, die für ihn allein bestimmt
waren. Man nannte ihn Eisenbeißer, weil er, wie er mit dem ihm eigenen sardonischen
Lächeln behauptete, in seiner Kindheit ein Dutzend Schrauben verschlungen hatte,
um seinen unerbittlichen Hunger zu stillen. Eine tiefe Mittelrinne lief quer
über seinen braungebrannten, kahlen Schädel und gab ihm das Aussehen eines Sattels.
In diese Vertiefung legte er verschiedene Gegenstände wie Zigaretten oder Bleistifte.
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eisen
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