eherbergung
Bevor wir noch unsern Einfall verwirklichten, wußten
wir längst, daß die Beherbergung von Tigern ein doppeltes
Problem stellte; das eine war seelischer, das andere sittlicher Natur. Das erste
Problem bezog sich nicht so sehr auf die Beherbergung als auf den Tiger selbst,
insofern diese Großkatzen sich nicht gern beherbergen lassen und alle ihre Energien,
die gewaltig sind, aufbieten, um Widerstand zu leisten. Genügte es unter solchen
Umständen, der Idiosynkrasie besagter Lebewesen die Stirn zu bieten? Aber die
Frage brachte uns auf die sittliche Ebene, wo jede Handlung Ursache oder Wirkung
sein kann, im Glanz oder schmählich dazustehen. Des Nachts meditierten wir in
untrem Häuschen in der Humboldtstraße vor Bergen von Milchreis, die wir mit
Zimt und Zucker zu bestreuen vergaßen. Wir waren wahrhaftig nicht sicher, ob
wir einen Tiger beherbergen konnten, und das schmerzte uns. - (
cron
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