Paul
Klee: Zwitschermaschine
Um zu diesen Ergebnissen zu gelangen, hatte der alte Sinouls ein sehr perfektes
System ausgearbeitet. Alle seine Freunde besaßen Zwitscherkästen, die er selbst
installierte. Er ging zu ihnen, sah sich die Örtlichkeiten an, befragte sie
über ihre ästhetischen und musikalischen Bedürfnisse, horchte sie über ihre
finanziellen Möglichkeiten aus (sie mußten für diese Besuche einen Vorrat an
Bier bereitstellen, wodurch der alte Sinouls bei seinen Gängen in die Stadt,
die er unternahm, um die Materialbeschaffung für Zwitscherkästen sicherzustellen,
eine ganze Reihe von Rastplätzen hatte), sammelte ihre Herzensergüsse und gab
sein Urteil ab: die blutigsten Anfänger bekamen ihren Zwitscherkasten aus den
Secondhandteilen der Zwitscherkästen eines anderen Mitglieds des Sinoulsschen
Wirtschaftskreislaufs gebaut, das musikalisch und finanziell schon weiter war.
Und nach einer ganzen Reihe solcher Tauschgeschäfte, Transporte und Neuinstallationen
(jedesmal begleitet von Bier und Herzensergüssen), konnte er, Sinouls, schließlich
das neue, für seinen eigenen Zwitscherkasten unerläßliche Element für einen
Pappenstiel erstehen, wobei er darüber hinaus noch sicher sein konnte, daß keiner
seiner Freunde einen Zwitscherkasten besaß, der dem seinen überlegen war. - Jacques
Roubaud, Die schöne Hortense. München 1992 (dtv 11602, zuerst 1985)
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