Zwillinge, siamesische  Rein körperlich gesehen waren Chang und Eng vollständige menschliche Wesen, miteinander nur durch ein dünnes Gewebeband von ungefähr acht Zentimetern an seiner breitesten und etwas mehr als vier Zentimetern an seiner schmalsten Stelle verbunden. Beide besaßen alle Organe und Extremitäten bis hin zum letzten Zehennagel. Sie führten unabhängig voneinander Unterhaltungen mit ihren Besuchern und hatten sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Chang war recht stimmungsabhängig, aber überwiegend melancholisch; er begann schließlich zu trinken. Eng dagegen war ruhig, nachdenklich und fröhlicher als sein Bruder. Doch selbst diese voneinander unabhängigsten Siamesischen Zwillinge aller Zeiten hegten offensichtlich Zweifel an ihrer Individualität. Sie unterschrieben alle offiziellen Dokumente mit «Chang Eng» und sprachen häufig über ihre ambivalenten Gefühle in bezug auf ihre jeweilige Eigenständigkeit.   -  Stephen Jay Gould, Das Lächeln des Flamingos. Basel, Boston, Berlin 1989

Zwillinge, siamesische  (2)

Rita und Cristina

 -  Nach: Stephen Jay Gould, Das Lächeln des Flamingos. Basel, Boston, Berlin 1989

Zwillinge, siamesische  (3)
 

Zwillinge Individualität

 

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