weikampf  Es  begannen die Zweikämpfe; aber weil sich bereits Leichen und Pferdekadaver auf dem Boden häuften, kam man nur mühsam vorwärts; wo man sich nicht erreichen konnte, brach man in Beschimpfungen aus. Grad und Heftigkeit der Beleidigungen waren dabei entscheidend, denn je nachdem, ob es sich um tödliche, ehrenrührige, unhaltbare, mittlere oder leichte Kränkungen handelte, wurden verschiedenartige Wiedergutmachungen oder auch ein unversöhnlicher Haß verlangt, der sich auf die Nachkommen übertrug. Es war also wichtig, den anderen zu verstehen, was zwischen Christen und Mauren, überdies noch bei den verschiedenen maurischen und christlichen Sprachen, keine leichte Aufgabe war. Was aber tun, wenn einem eine Beleidigung zuteil wurde, die sich nicht enträtseln ließ? Man mußte sie einstecken und blieb dann unter Umständen sein Leben lang entehrt. An dieser Phase des Kampfes pflegten daher Dolmetscher teilzunehmen, eine schnell und leichtbewaffnete Truppe auf mageren Kleppern, die hin und her flitzte, Beleidigungen im Fluge erhaschte, und sie aus dem Stegreif in die Sprache des Adressaten übersetzte.

»Khar as-Sus!«

»Kot eines Wurms!«

»Muschrik! Sozo! Mozo! Escalvao! Marrano! Hijo de puta! Zabalkan! Merde!«

Beide Parteien waren stillschweigend übereingekommen, diese Dolmetscher nicht zu töten. Außerdem entwischten sie schnell; und wenn es in dem Gewirr schon schwierig war, einen schwerfälligen Krieger auf einem dicken Streitroß umzubringen, das nur mit Mühe die in Schutzdecken gewickelten Beine vom Fleck bewegen konnte - wie sehr dann erst einen solchen Springinsfeld.  - (ritt)

 

Kampf

 

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Duell
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