uvorkommen
Buck sagte, sie konnte Gedichte
wie nichts herunterrasseln. Sie mußte nie anhalten, um zu überlegen. Er sagte,
sie pflegte immer eine Zeile hinzuwerfen, und wenn sie nichts finden konnte,
was sich darauf reimte, strich sie sie einfach aus und
schrieb eine neue hin und fuhr fort. Sie war nicht wählerisch, sie konnte über
alles schreiben, was man ihr grade auftrug, wenn es nur traurig
war. Immer wenn ein Mann starb oder eine Frau oder ein Kind, war sie mit ihrem
»Tribut« zur Hand, ehe sie noch kalt waren. Sie nannte das »Tribut«. Die Nachbarn
sagten, zuerst war immer der Doktor zur Stelle, dann Emmeline, dann der Leichenbestatter
- nur ein einziges Mal kam der Leichenbestatter vor Emmeline, und da hatte sie
verzweifelt nach einem Reim auf den Namen des Toten gesucht, der nämlich Whistler
hieß. Sie war nicht mehr die gleiche seitdem; sie klagte nie, aber sie welkte
so dahin und lebte nicht mehr lange. - Mark Twain, Huckleberry
Finn. Frankfurt am Main 1975 (zuerst 1884)
Zuvorkommen (2) Mir graut davor, das Ende
meiner Schriften zu erleben, weshalb ich sie vorher abschließe. - Macedonio,
nach (
cort
)
Zuvorkommen (3)
- Alfred Kubin