usammenbinden
Vergil berichtet über einen König aus alter Zeit, der, wenn er strafte, so unnatürlich grausam war, daß er gern einen Toten
an einen Lebenden fesselte. Der Ärmste konnte sich von seiner
widerwärtigen Last nicht trennen. Die Leiche war fest an seinen Körper
gebunden. Hand an Hand, Gesicht an Gesicht, Mund an Mund; wenn er sich
hinlegte, legte sich die Leiche hin, und sie stand auf, wenn er
aufstand; wo auch immer er hinging, die Leiche war dabei, bis zu dem
ersehnten Augenblick, als der Tod ihn erlöste. - Nach: Martin Walser, Brandung. Frankfurt am
Main 1987
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