Zuladung, tödliche   »Wie meinen Sie das - ›alles schon einmal passiert‹?« fragte der Radioreporter, der direkt neben dem Wagen stand.

»Ich meine«, erklärte US-Temponaut Addison Doug mit gerötetem, angespanntem Gesicht, »daß ich immer und immer wieder an dieser Stelle gestanden und gesprochen habe, und Sie alle haben unendlich viele Male dieser Parade zugeschaut und unseren Tod beim Rückeintritt erlebt - in einer geschlossenen Zeitschleife, die durchbrochen werden muß.«

»Suchen Sie«, fuhr ein anderer Reporter Addison Doug an, »nach einer nachträglich zu treffenden Maßnahme gegen die Implosionskatastrophe beim Rückeintritt, die es Ihnen bei Ihrer Rückkehr in die Vergangenheit ermöglicht, die Fehlfunktion zu beheben und die Tragödie zu vermeiden, die Sie das Leben gekostet hat - beziehungsweise, was Sie drei angeht, das Leben kosten wird?«

Temponaut Benz sagte: »Daran arbeiten wir, ja.«

»Wir versuchen, die Ursache für die schreckliche Implosion zu ermitteln und auszuschalten, ehe wir zurückkehren«, ergänzte Temponaut Crayne nickend. »Wir haben bereits herausgefunden, daß sich aus bisher ungeklärter Ursache diverse Volkswagenmotorenteile von mehreren hundert Pfund an Bord befanden, unter anderem Zylinder, der Kolben ...«

Das ist entsetzlich, dachte Cassidy. »Das ist großartig!« sagte er laut in sein Kopfmikrofon. »Mit einer Entschlossenheit, die nur dem rigorosen Training und der eisernen Disziplin entspringen kann, denen sie unterworfen waren - warum, war uns damals nicht klar, heute jedoch um so mehr -, haben die so tragisch ums Leben gekommenen US-Temponauten bereits den technischen Lapsus analysiert, der offensichtlich ihren eigenen Tod verursacht hat, und sich an die mühevolle Aufgabe gemacht, die Ursachen dieser Störung zu überprüfen und zu eliminieren, damit sie zu ihrer ursprünglichen Abschußbasis zurückkehren und ohne weitere Zwischenfälle wiedereintreten können.«

»Man fragt sich«, murmelte Branton über den Äther und in seinen Regiekopfhörer, »welche Folgen diese Veränderung der allerjüngsten Vergangenheit haben wird. Wenn sie beim Rückeintritt nicht implodieren und nicht getötet werden, dann werden sie auch nicht - nun, das ist zu kompliziert für mich, Henry, diese Zeitparadoxa, die Dr. Fein vom Institut für Zeittransformation in Pasadena uns so heftig und wortreich dargelegt hat.«

In sämtliche Mikrofone, die sich ihm darboten, sagte Temponaut Addison Doug, jetzt leiser: »Wir dürfen die Ursache für die Implosion beim Rückeintritt nicht eliminieren. Für uns ist der einzige Ausweg aus dieser Reise der Tod. Der Tod ist die einzig mögliche Lösung. Für uns drei.«   - Philip K. Dick, Ein kleines Trostpflaster für uns Temponauten. In: P.K.D., Der Fall Rautavaara.Zürich 2000

 

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