irbeldrüse
Descartes
nimmt an, die Seele oder der Geist liege hauptsächlich in einem Teile
des Gehirns, den man die Zirbeldrüse nennt, vermittels deren der Geist
alle Bewegungen, die in dem Körper erregt werden und die äußeren
Objekte wahrnimmt, und welche der Geist bloß dadurch, daß er will,
verschiedenartig bewegen kann. Er nimmt an, daß diese Drüse so in der
Mitte des Gehirns schwebt, daß sie durch die kleinste Bewegung der
Lebensgeister bewegt werden
könne. Sodann nimmt er an, daß diese Drüse auf eben so viele
verschiedene Weisen in der Mitte des Gehirns schwebt, als die
Lebensgeister auf sie stoßen, und daß ihr zudem so viel verschiedene
Eindrücke mitgeteilt werden, als verschiedene äußere Objekte die
Lebensgeister selbst gegen sie stoßen; wenn daher die Drüse hierauf,
dem Willen der Seele gemäß, der sie verschiedenartig bewegt, auf diese
oder jene Art schwebt, wie sie früher schon gemäß den auf diese oder
jene Art getriebenen Lebensgeistern geschwebt hatte, dann treibe und
bestimme dadurch die Drüse die Lebensgeister selbst auf dieselbe Weise,
wie sie früher von einem gleichen Schweben der Drüse getrieben waren.
Außerdem nimmt er an, daß jeder Wille des Geistes von Natur mit einer
bestimmten Bewegung der Drüse vereinigt sei. - Spinoza, Ethik
Zirbeldrüse (2)
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