Zeitrichtung  »Du wirst doch nicht weiter an dir herumexperimentieren, oder?« fragte Sarah wehmütig.

Poole preßte die Zähne aufeinander: »Ich möchte die Zeit manipulieren. Sie umkehren.« Ich werde einen Abschnitt des Streifens herausschneiden, dachte er, und umgedreht wieder anschweißen. Die kausalen Abfolgen werden dann andersherum laufen. Ich werde also rückwärts die Stufen vom Dachlandefeld hinuntergehen und zurück zu meiner Tür, eine verschlossene Tür aufstoßen, rückwärts zur Spüle gehen, aus der ich einen Haufen schmutziges Geschirr herausnehme. Ich werde mich an den Tisch vor das Geschirr setzen, jeden Teller mit aus meinem Magen hervorgeholten Nahrungsmitteln füllen; die Nahrungsmittel werde ich dann in den Kühlschrank befördern. Am nächsten Tag werde ich die Nahrungsmittel aus dem Kühlschrank nehmen, in Tüten packen, die Tüten in den Supermarkt tragen und sie hier und dort im Laden verteilen. Und schließlich werden sie mir vorne am Eingang aus ihrer Registrierkasse dafür Geld geben. Die Nahrungsmittel werden mit anderen Nahrungsmitteln in große Plastikkisten gepackt und aus der Stadt in die hydroponischen Werke im Atlantik verschickt werden, um dort wieder an Bäume und Büsche, an die Körper toter Tiere angefügt oder tief in den Boden gestopft zu werden. Aber was würde das alles beweisen? Ein rückwärtslaufendes Videoband ... ich wüßte nicht mehr, als ich jetzt weiß, und das ist nicht genug.

Was ich will, überlegte er, ist für eine Mikrosekunde absolute, ultimative Wirklichkeit. Danach kommt es nicht mehr darauf an, weil alles bekannt sein wird; danach wird nichts mehr zu sehen oder verstehen übrig sein.   - Philip K. Dick, Die elektrische Ameise. In: P. K. D., Der Fall Rautavaara. Zürich 2000

 

Zeit Richtung

 

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