auberei

 

Tausend Zaubereien

Ei, zarte Suenden bau:
reizende Tauben aus
Zundertau. Eine Base
aus Reizdaunen bete
an. Zuende Staubeier
aus, in Zaubertee. Den
Zebus traue an deine
Busenzierde. Taue an
Eisabenden Azur. Tue
in den Zaubertausee
tausend Zaubereien.

- Unica Zürn, nach (was)

Zauberei (2)  kann allg. als Kunst, wunderbar wirkende Vorgänge durch geheime Ursachen hervorzubringen, bestimmt werden. Die sog. weiße Z. (magia alba) will nur natürl. Mittel anwenden, während die schwarze Z. (m. nigra) ihre Wirkungen durch ausdrückl. od. einschlußweise angerufene Hilfe v. Dämonen herbeizuführen strebt. Im besonderen könnte es darum gehen, andere Menschen mit dämonischer Hilfe zu beeinflussen (Behexung, maleficium, incantatio), auch unter Verwendung v. Z.drogen (Gift-Z., Liebes-Z.; vgl. Gen 30,14). Im alten Z.glauben ist sicher vieles Täuschung. Der Hexenwahn, der nicht in der christl. Offenbarung, sondern in Resten des Heidentums wurzelt, gehört zu den bedauernswerten Massenirrtümern. Dennoch ist noch nicht alles daran aufgeklärt. Manche "Hexen" waren ebenso wie heute manche spiritistischen Medien infolge der Bewußtseinsspaltung in Trance davon überzeugt, mit Dämonen (Geistern) in Verbindung zu stehen (vgl. Spiritismus). Daß sie auf ihre überzeugten Aussagen hin v. den Gerichten entsprechend behandelt wurden, nimmt nicht wunder. Es gibt auch moderne, bes. weiße Z. Die Praktiker des Okkultismus tun im wesentl. dasselbe wie die Magier vergangener Zeiten. Über die Möglichkeit, mit Hilfe v. Drogen das seelische Verhalten v. Menschen zu beeinflussen (Narkoanalyse), haben uns die Forschungen der letzten Jahrzehnte die Augen geöffnet. Grundsätzl. ist auch heute mit der Möglichkeit schwarzer Z. zu rechnen, wenn auch Leichtgläubigkeit unklug wäre; die Kirche hält gegenüber dämonischem Einfluß an der Berechtigung des Exorzismus fest, wenn sie ihn auch nur mit äußerster Vorsicht anwendet.

Sittl. ist die weiße Z. erlaubt, wenn nicht irgendein hinzutretender Grund gegen sie spricht. Sie birgt in sich aber schwere Gefahren für die seelische Verfassung des Übenden, auch die Gefahr des Übergangs zur schwarzen Z. (vgl. Okkultismus). Diese stellt auf jeden Fall eine schwer unerlaubte Grenzüberschreitung hin zu den Dämonen dar. Durch Unwissenheit könnte noch eher entschuldigt sein, wer die Dämonen nur einschlußweise anruft. Behexung enthält außerdem eine mehr od. minder schwere Schädigung des Nächsten. - Karl Hörmann, Lexikon der christlichen Moral (1969)

Zauberei (3)  Als System einer Naturphilosophie gesehen, enthält sie (witchcraft) eine Theorie der Ursachen: das Unglück entsteht aus der Zauberei, die mit den Naturkräften zusammenarbeitet. Daß ein Mann von einem Büffel auf die Hörner genommen wird, daß ein Dachspeicher, dessen Unterbau die Termiten zerfressen haben, ihm auf den Kopf fallt, oder daß er eine Gehirnhautentzündung bekommt, werden die Azande damit erklären, daß der Büffel, der Speicher oder die Krankheit Ursachen sind, die sich mit der Zauberei verbünden, um den Mann zu töten. Für den Büffel, den Speicher und die Krankheit ist die Zauberei nicht verantwortlich zu machen, denn sie existieren an sich; verantwortlich ist sie aber für den besonderen Umstand, der jene in zerstörerische Beziehung zu einem Individuum bringt. Der Speicher wäre auf alle Fälle zusammengestürzt, aber wegen der Zauberei ist er in einem bestimmten Augenblick eingefallen, als ein bestimmtes Individuum sich unter ihm ausruhte. Unter all diesen Ursachen läßt allein die Zauberei eine korrigierende Einmischung zu, da nur sie von einer Person ausgeht. Gegen den Büffel und den Speicher kann man nichts tun. Obwohl sie gleichfalls als Ursachen anerkannt werden, sind sie auf der Ebene der sozialen Beziehungen nicht bedeutsam.  - Claude Lévi-Strauss, Das wilde Denken. Frankfurt am Main 1991 

Zauberei (4)  Eine Gestalt hatte ein Wolfshaupt und einen Lö-wenschweif, der übrige Körper glich dem eines Hundes. Und sie spielte unter folgenden Worten mit der vorigen Gestalt: »Wir sind in allem eins.« Und heftiges Windesbrausen erklang in die Ohren dieser Gestalt. Sorgfältig nahm sie dieses in sich auf und horchte darauf hin, was es für Töne seien und woher sie kämen. Sie jauchzte ihnen zu, als wären sie ihre Götter. Und dann erhob sie ihren rechten Vorderfuß und streckte ihn dem gewaltigen Winde, der von Mitternacht her kam, entgegen, während sie mit dem linken Vorderfuße die Windblase von den Elementen an sich zog.

Worte der Zauberei.
Und sie sprach: »Von Merkur und den übrigen Philosophen möchte ich vieles erzählen. Durch ihre Forschungen vermochten sie die Elemente so zu verbinden, daß sie jeglich Ding, das sie nur wollten, fanden. Diese ganz starken und hochweisen Männer hatten ihre Erfindungen teils von Gott und teils von den bösen Geistern. Und was hat es ihnen geschadet? Und so nannten sie sich selbst Planeten, weil sie von der Sonne, dem Monde und den Sternen große Weisheit und viele Erfindungen erhielten. Wo immer ich aber will, herrsche ich in diesen Künsten, in den Gestirnen des Himmels nämlich, in den Bäumen, in den Pflanzen, in allem, was auf der Erde grünt, in den Tieren und Lebewesen auf der Erde und in dem Gewünnc auf der Erde und unter der Erde. Und wer kann mir auf meinen Wegen widerstehen? Gort hat alles geschaffen, und so tue ich ihm mit meinen Künsten kein Unrecht. Er selbst will ja, daß man ihn in seinen Schriften und offenkundigen Werken erprobe.  

Und was nützte es, wenn seine Werke so dunkel waren, daß man keinerlei Ursache in ihnen betrachten könnte? Das hätte doch keinen Wert!«  - (bin)

Zauber Sprache

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