ähne, vorstehende  Susan wurde 1959 in Altona, Illinois, geboren und war noch ein Säugling, als ihre Eltern, die eine unglückliche Ehe führten, nach Tujunga, Kalifornien, zogen. Doch auch nach dem Umzug in ein landschaftliches Paradies und trotz der unterschwelligen Hoffnung auf einen Neubeginn zerfiel Susans Familie. Susan war ein schlaksiges Mädchen mit vorstehenden Zähnen. Von ihrer Familie abgelehnt und mißhandelt fand sie im Alter von acht Jahren Trost im Telefonieren. Am Telefon traf sie auf völlig fremde Menschen, die offenbar immer ein nettes Wort für sie fanden. Sie schloß Freundschaft mit Telefonisten und fing an, zufällig ausgewählte Nummern anzurufen und sich mit dem Menschen zu unterhalten, den sie gerade erwischte. Manchmal rief sie auch Radiostationen an und plauderte mit Discjockeys.

Nach der Scheidung ihrer Eltern brach Susan in der achten Klasse die Schule ab, lief von zu Hause fort, trieb sich auf den Straßen Hollywoods herum und nannte sich Susy Thunder. Susan hatte kaum Freunde, verstand es aber, sich allein durchzuschlagen. Es dauerte nicht lange, und sie stand auf dem Straßenstrich des Sunset Boulevard. Sie überragte fast alle anderen Frauen auf der Straße; sie war kaum über die Pubertät hinaus und schon fast 1,80 Meter groß.

Wenn sie nicht durch die Straßen streifte, hing sie als Groupie in der schummrigen, drogendurchtränkten Welt der Musikszene von Los Angeles herum. Aus dem herumgestoßenen Kind Susan wurde eine herumgestoßene Erwachsene. Mit Drogen floh sie vor der Wirklichkeit, so nahm sie schließlich auch Heroin. Ihre Mutter zwang sie dann zu einer neunmonatigen Rehabilitationsmaßnahme, doch mittendrin flog sie von heute auf morgen hinaus. Die Gründe für ihren Hinauswurf blieben in einem Dunkel, das ihr ganzes Leben kennzeichnete. Susan selbst gab an, daß der Wunsch nach Macht, wie sie sie als Groupie ausüben konnte, sie gezwungen habe, sich das einflußreichste männliche Mitglied des Behandlungsteams in dem Rehazentrum herauszupicken und es zu verführen. Einer anderen Version zufolge  war sie dabei überrascht worden, wie sie in der Männertoilette kniend einen anderen Patienten bediente. - Katie Hafner, John Markoff, Cyberpunk. Die Welt der Hacker. Düsseldorf 1993 (zuerst 1991)

 

Zahn

 

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