urm,
panierter
Ein großer Wurm auf ihrer Seite. Sie verlor, weil sie immer um den herumspielen
mußte. Der Wurm hatte sich durch seine Bewegungen im roten Sand förmlich paniert.
Er rührte sich nicht mehr. Dann doch wieder. Ah sie nachher den Platz auf ihrer
Seite abzog, hatte sie den Wurm vergessen, dann sah sie ihn, sie hatte ihn mit
ihrer meterbreiten Riesenbürste mitgerissen, wieder tiefer in den Platz hinein,
von dem er sich hatte fortbewegen wollen. Noch einmal bis zum Rand, das würde
der Wurm nicht schaffen. Sie riß ein Efeublatt ah, kriegte den Wurm mit Hilfe
dieses Blatts zu fassen und warf ihn durch den Zaun. Der Wurm blieb im Zaun
hängen. Noch einmal nahm sie ihn mit Hilfe eines Blatts, warf ihn, er blieb
wieder hängen. Dreimal mußte sie ihn vom Zaun nehmen, bis es ihr gelang, den
inzwischen ganz Erschlafften durch das Drahtgeflecht durch und hinaus ins Gras
zu werfen. Rich hatte ihr zuerst zugeschaut, dann hatte er ihr einen Kuß zugeworfen:
Dann eben nicht! Und hatte den Platz verlassen. Trübsinnig fuhr sie nach Hause.
- Martin Walser, Tod eines Kritikers. Frankfurt am Main 2002
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