üterich Mit Fleischwarzen am hinteren Körperende halten sie sich fest, während die größere Vorderhälfte tastend und immer dünner werdend in der Luft umhersucht. Am vorderen Ende unterscheidet man nichts als zwei Hornhäkchen und dazwischen ein dreispitziges Hornplättchen. Mit jenen hält sich die Larve fest, wenn sie den Körper lang ausgestreckt hat, um mit dem Hinterende loszulassen, es nachzuziehen und auf diese spannende Weise sich fortzubewegen; mit diesem spießt sie ihre Beute, die wehrlose Blattlaus, an, zieht den Teil dann etwas in den Körper zurück, sodaß die Blattlaus sich an den dadurch entstehenden Rand legt und gleich einem Propfen auf der Flasche einen Verschluß bildet.
Wie der Kolben einer Pumpe bewegt sich der vorderste Körperteil,
welchen wir füglich nicht als Kopf bezeichnen dürfen,
vor- und rückwärts und pumpt den Saft förmlich aus. Nach einer Minute,
wenn die Larve Hunger hat, ist nichts weiter übrig als der Balg, welchen
sie abstößt und durch eine zweite Blattlaus erstetzt; die sehr jungen Larven
heften sich gewöhnlich einer solchen auf den Rücken, um sie auszusaugen.
Es macht einen höchst eigentümlichen Eindruck, diese vollkommen unschuldig
aussehenden Wüteriche unter den arg- und wehrlosen Blattläusen hausen zu
sehen. Eine nach der anderen spießen sie ohne Erbarmen an und saugen
sie aus mit derselben Ruhe, mit welcher die anderen fortweiden, über ihren
Feind weglaufen, friedlich daneben sitzenbleiben und nicht ahnen, daß der
nächste Augenblick der letzte ihres Lebens sein kann. Fürwahr, ein Bild
rascher Zerstörung durch Mord
unter der Maske harmlosen Beisammenseins!
- (
brehm
)
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