Wirklichkeitsfindung    Murray wunderte sich über seine eigene Ruhe und Fast-Gleichgültigkeit. Im Hinrichtungsraum waren etwa zwanzig Männer, eine Versammlung aus Gefängnisbearnten, Zeitungsreportern und Zuschauern, denen es gelungen war . . .

Hier, mitten in einem Satz, wurde Der Traum durch O. Henrys Tod unterbrochen. Wir kennen jedoch das Ende:

Murray, der Verbrecher, des Mordes an seiner Freundin angeklagt und überführt, sieht seinem Schicksal mit unerklärlicher Gelassenheit entgegen. Als er sich dem elektrischen Stuhl nähert, mutet ihn die gesamte Szene in der Todeskammer - die Zeugen, die Zuschauer, die Vorbereitungen für die Hinrichtung - unwirklich an. Der Gedanke, daß ein schrecklicher Fehler begangen wird, zuckt durch sein Gehirn. Warum wird er an den Stuhl geschnallt? Was hat er getan? Welches Verbrechen hat er verübt? Er erwacht: Da ist seine Frau, sein Kind. Er begreift: Die Gerichtsverhandlung, die Verurteilung, die Todesstrafe auf dem elektrischen Stuhl - alles ein Traum. Noch zitternd, küßt er seine Frau auf die Stirn. In diesem Augenblick wird der todbringende Strom eingeschaltet.

Die Exekution unterbricht Murrays Traum.  - O.Henry, nach (bo4)

 

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