er  An dieser Stelle weiß ich jetzt nicht, wer "Wer" ist, und ebensowenig, was "Opfer" bedeutet; zur Bestimmung des letzteren Wortes halte ich nur folgenden Hinweis fest: der Bedarf, das Verlangen, die Autorisierung, die Rechtfertigung der Tötung, der Tod als Verneinung des Mordes. Die Tötung eines Tieres sei kein Mord, so behauptet diese Verneinung. Und ich würde diese "Verneinung" mit der gewalttätigen Einsetzung des "Wer" als Subjekt in Verbindung bringen.   - Jacques Derrida, nach (lte)

Wer (2)  Wer mit Hunden schläft, steht mit Flöhen auf. Wer sonst nichts hat, der giebt Äpfel und Birn. Wer beym Holzhauer  steht, der  hat einen Span am Kopf zum Lohn. Wer aus einem Stein einen Hosenbändel machen will, der hat unnütze Arbeit. Wer säet, der mähet. Wer A sagt, muß wohl auch B sagen. Wer eine Blume malet, kann ihr doch den Geruch nicht geben. Wer in  die   Mühle  geht,  der wird bestäubt. Wer ein Haus baut, der bezahlt es: Wer es kauft, der findet es. Wer nicht ««spannt, dem kann man nicht vorspannen. Wer seinen Fuß in des andern Schuh stecken will, muß zuvor das Maß recht nehmen. Wer hoch steigt, dem ist es nicht übel auszudeuten, wenn er hoch fällt. Wer schwere Dinge forschet, dein wird's zu schwer. Wer alle Tage feyert, der fraget nichts nach dem Sonntag. Wer wohl kann nachdenken, der darf nicht viel nachdenken. Wer mir gab, der lehrte mich geben. Wer nicht Kalk hat, muß mit Leim mauren. Wer Brod hat, dem beut man Brod. Wer wohl thut, der darf keinen Kranz aushängen.  Wer von fernen Landen lügt, der lügt mit Gewalt.  Wer in seinem Haus beschneiet wird, deß erbarmt sich auch Gott nicht. Wer Kindern und Narren die Finger ins Maul steckt, der wäre gern gebissen. Wer des Spiels nicht kann, der soll zusehen. Wer viel Eyer hat, der macht viel Schalen. Wer den Teufel geladen hat, der muß ihm auch Arbeit geben. Wer den Schalk hinter sich läßt, hat eine gute Tagreise gethan. - Die Weisheit auf der Gasse. Deutsche Sprichwörter gesammelt von Johann Michael Sailer. Nördlingen  1987 (Greno 10/20 , zuerst 1810)

 

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