eltsicht Die Lebensansicht des Dadaismus wird jeder möglichen Transzendenz streng gerecht. Sein Horopter ist durchaus universell; daher ist es ein schon häufig von berufener dadaistischer Seite gerügtes Mißverständnis, DADA beschränke sich auch technisch etwa darauf, eine Kunstrichtung zu sein.
Der Dadaist ist ebenso Künstler wie Aalanbeter, ebenso globe-trotter wie Metaphysiker, ebenso Mantiker wie Geschäftsmann.
Er
sieht die Welt „sub specie dadaitais", d.h. unanfechtbar richtig, auch wenn er es darauf (als auf einen
immerhin menschlichen Wunsch) garnicht abgesehen haben sollte.
Rückhaltlos spielt er mit der linken Hand seine
Madagaskar-Harfenflöte, denkt mit der Kniescheibe (links) an das
Problem der Anwendung der Kategorienlehre auf die vergleichende
Erotik und sitzt gleichzeitig mit dem gyrus praecentralis einer
seiner Großhirnhemisphären im grill-room
des Salondampfers, in welchem er vielleicht seine Sommerreise in die
Abruzzen macht. -
Daimonides, nach: Dada-Almanach 1920. Hg. Richard Huelsenbeck im Aufrag
des Zentralamts der deutschen Dada-Bewegung. Nachdr. Hamburg 1980 (Edition Nautilus)
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