eltreiniger Herakles reinigte auch Libyen von den Raubtieren; denn er haßte wilde Tiere und ruchlose Menschen, weil er in ihnen allen das Bild des übermütigen und ungerechten Herrschers erblickte, dem er so lange dienstbar gewesen war.
Nach einer langen Wanderung durch wasserlose Gegenden kam er endlich in ein
fruchtbares, von Flüssen durchströmtes Gebiet. Hier gründete er eine Stadt von
ungeheurer Größe, und nannte sie Hekatompylos: Hunderttor. Zuletzt gelangte
er an den Atlantischen Ozean, gegenüber von Gadira; hier pflanzte er die beiden
berühmten Heraklessäulen auf. Die Sonne brannte entsetzlich, Herakles ertrug
es nicht länger, er richtete seine Augen nach dem Himmel und drohte mit aufgehobenem
Bogen, den Sonnengott niederzuschießen. Dieser bewunderte seinen Mut, und lieh
ihm, um weiter zu kommen, die goldne Schale, in welcher der Sonnengott selbst
seinen nächtlichen Weg vom Niedergange bis zum Aufgange zurücklegt. Auf dieser
fuhr Herakles mit seiner nebenher segelnden Flotte nach Iberien hinüber. Hier
fand er die drei Söhne des Chrysaor mit drei großen Heeren, einen nicht weit
vom andern gelagert; er aber tötete die Anführer alle im Zweikampfe und eroberte
das Land. Dann kam er nach der Insel Erythia, wo Geryones mit seinen Herden
hauste. Sobald der doppelköpfige Hund seine Ankunft innewurde, fuhr er auf ihn
los; allein Herakles ernfing ihn mit dem Knüttel, erschlug
ihn und darauf auch den riesigen Rinderhirten, der dem Hunde zu Hilfe gekommen
war. Dann eilte er mit den Rindern davon, aber Geryones holte ihn ein und es
kam zu einem schweren Kampfe. Hera selbst erschien, dem Riesen beizustehen;
doch Herakles schoß ihr einen Pfeil
in die Brust, daß die Göttin verwundet entfliehen
mußte. Auch der dreifache Leib des Riesen, der in der Gegend des Magens zusammenlief,
fing hier den tödlichen Pfeil auf und mußte erliegen. - (
sage
)
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