eibertraum Die
wanduhr begann zwölf zu schlagen, das kahle februarlicht fiel schüchtern durch
die vorgezogenen gardinen, drang mit einem kaum merkbaren strahl bis knapp vor
die breite bettstatt der wuchtigen sulaika, hielt aber eben gute zehn zentimeter
vor jener weichgepolsterten morpheuswiese an, als fürchte es gleichsam deren
nackte herrin, die sich faul und noch immer schlaftrunken aus ihrer seidenen
region wälzte. Elender scheißtraum elender, murmelte sie durch ihre puppenzähne,
scheißtraum, in dem mich ein dutzend geile mannsbilder auf die diversesten arten
hernehmen, mit mir ihre dreckigen spielchen treiben, meine sämtlichen löcher
befühlen, benutzen und bekleckern! Sie räusperte sich abermals und spuckte das
angesammelte nach einem chinesischen jadeäffchen, das auf einem nipptisch eine
neckische positur einnahm - das kunstwerkchen kippte kurz um. Ich habe jetzt
noch eine ganze samenbank in der gurgel, knurrte sie gehässig. Und nicht genug
damit: mein negligée haben sie grinsend verwüstet, meine seidenhöschen unter
faunischem gemecker annihiliert, mit horridorufen haben
sie meinen büstenhalter zerfetzt, wie ein heuschreckenschwarm sind sie über
meine augenbrauen hergefallen, die wimpern haben sie mir mit einer stumpfen
schafschere gestutzt, die haare um mein dingsda haben sie mir stundenlang mit
der kneifzange bearbeitet! - H.
C. Artmann,
How much, schatzi? Frankfurt am Main 1971
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