Weiberdrohung   Alle Frauen stießen diese Drohung aus, bei jeder Gelegenheit, die sich ihnen bot, es war der niederschmetterndste Beitrag des zerrissenen, sich in andauernder Auflösung befindlichen Gemeinschaftslebens; es waren Sätze, die nur von den Frauen kommen konnten, welche die unanfechtbare Übermacht im Haus darstellten: auf einen von uns kamen ihrer drei, manchmal vier, wenn man alles zusammenrechnete, was durch unsere Türen ein und aus flatterte; und das Schlimmste, was geschehen konnte, trat ein, wenn sich ihre Stimmen zu Chören vereinigen wollten, was ihnen allerdings nicht gelang, denn sie schrien alle durcheinander. - Ins Wasser! Ich gehe ins Wasser! schrien sie, ich gehe sofort ins Wasser! Man durfte es einfach nicht ernstnehmen.   - Wolfgang Hilbig, Kommen. In: W.H., Der Schlaf der Gerechten. Frankfurt am Main 2003
 
 

Weib Drohung

 

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