egsperren Die
bedauernswerte Frau schrie vor Entsetzen über Dinge in der Luft, die sie nicht
beschreiben konnte. Ihr Gestammel enthielt kein einziges präzises Hauptwort,
sondern nur Verben und Pronomen. Dinge bewegten sich und änderten sich und flatterten
umher, und die Ohren gellten ihr von Schwingungen, die keine richtigen Töne
waren. Irgend etwas würde ihr weggenommen - irgend etwas würde aus ihr herausgesaugt
- es dränge sich ihr etwas auf, das nicht sein
dürfe - jemand müsse es wegtun - nachts sei nichts ruhig - die Wände und Fenster
bewegten sich. Nahum brachte sie nicht in die Distrikts-Heilanstalt, sondern
ließ sie im Haus herumlaufen, solange sie sich und den anderen keinen Schaden
zufügte. Sogar als ihr Gesichtsausdruck sich veränderte, unternahm er nichts.
Erst als die Jungen sich vor ihr zu fürchten begannen und Thaddeus fast in Ohnmacht
gefallen war über die Fratzen, die sie ihm schnitt,
entschloß er sich, sie in die Dachkammer zu sperren. Als es Juli wurde, sprach
sie kein Wort mehr und kroch auf allen vieren, und bevor der Monat zu Ende gegangen
war, bemerkte Nahum, daß sie in der Dunkelheit einen schwachen phosphoreszierenden
Schimmer hatte. - H. P. Lovecraft, Die
Farben aus dem All.
In: H. P. L., Das Ding auf der Schwelle. Frankfurt am Main 1976 (st 357)
Wegsperren (2)
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