edekind
So hieß eine Sphinx, halb
Geschlecht, halb Kopf, doch
beides in verkehrter Weise angeordnet, so daß das Geschlecht den Ober-,
der Kopf den Unterleib bildete. Also ruhte sie und zeigte ohne Respektlosigkeit,
sondern aus ihrer Natur, dem Beschauer den Hintern
und was in dessen Gegend liegt. Die Sphinx Wedekind gab sich ihre Rätselfragen
selber auf. Diese beschäftigten sich in der Hauptsache so sehr mit ihrer
umgestülpten Natur, daß kein menschliches Wesen sich für dieses Fragespiel
interessierte. Darüber wurde die Wedekind sehr indigniert. Sie erkannte,
daß man sie verkannte. Sie hatte sich gefragt: Warum wollen die Menschen
nicht im Geschlechtsakt ihre einzige würdige Tätigkeit sehen? Warum sind
die Huren nicht die Königinnen der Welt, Muster der Frau?
Warum genießt der Phallus nicht die Ehren
des Gottes? Warum wird nicht ununterbrochen Tag
und Nacht...? Als sie so lange gefragt und sich Antwort gegeben hatte,
weil niemand kam, die Rätsel dieser Sphinx zu lösen, stürzte sie sich in
den Abgrund ihres Tiefsinnes, sich selbst und die Welt dreimal
beklagend, daß sie ihren Propheten nicht erkannt hätte.
Die Wedekind ist unsere größte Süßwasserschnecke,
die ihren schleimigen Leib in einem Gehäuse birgt, dem sie mit großer,
im Altern zunehmender Fertigkeit eine umfangreiche Form gibt. An deren
zerbrechlichen Rändern setzt die Wedekind einen blassen Farbenschmelz ab,
der an jene Seeschnecken erinnert, die sich an der französischen Küste
finden. Das Fleisch der Weigand schmeckt süßlich. Es ziert den bürgerlichen
Mittagstisch, ohne da sonderliche Aufregung hervorzurufen. -
(bl)
Wedekind (2) Von Wedekind
geträumt. Gingen zusammen über einen dunklen Hot zu
einer Bretterbude. Er gab mir einen kleinen Frosch zu
verschlucken und fragte dann, ob er nicht
ein Schweinehund wäre. Ich:
„Nein, er wäre doch wundervoll." - Franziska Gräfin zu Reventlow,
nach (je)