Laß mich mit glühnden Zangen kneipen, Laß mit Torturen aller Arten Den ganzen Nachmittag bis Sechse Die Ungeduld hielt mich umringelt Du kämest nicht - ich rase, schnaube, |
- Heinrich Heine
Warten lassen (2) Manchmal ließ er sie warten. Es ist weise, die Frauen auf sich warten zu
lassen. Das Warten macht sie nervös, und sie denken so schlecht wie möglich
von uns, beschwören alle unsere Fehler herauf, dichten uns welche an, die wir
nicht haben. Für die Frauen ist es gut, wenn wir viele Fehler haben, denn sicher
lieben sie uns nicht um unserer Tugenden willen. - Pitigrilli, Whisky
und Soda. In: P., Luxusweibchen. Reinbek bei Hamburg 1988
(rororo 12201, zuerst 1922)
Warten lassen (3) (Stets
wartet man in der Übertragung - beim Arzt, beim Professor, beim Analytiker.
Mehr noch: wenn ich an einem Bankschalter oder auf den Abflug eines Flugzeuges
warte, trete ich alsbald in eine aggressive Beziehung zum Bankangestellten,
zur Hostess ein, deren Gleichgültigkeit meine Abhängigkeit offenbart und reizt;
so daß man sagen könnte, daß es überall da, wo gewartet wird, auch Übertragung
gibt: ich hänge von einer Präsenz ab, die teilbar ist und sich Zeit läßt - so
als ginge es darum, meine Begierde erschlaffen zu lassen, mein Bedürfnis zu
zermürben. Warten lassen: ständiges Vorrecht jeder Macht, »jahrtausendealter
Zeitvertreib der Menschheit«.) - (
barthes
)
Warten lassen (4)
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