ahrheit,
schönste Die Wahrheit ist nackt am schönsten, und der Eindruck,
den sie macht, um so tiefer, als ihr Ausdruck einfacher war; theils, weil sie
dann das ganze, durch keinen Nebengedanken zerstreute Gemüth des Hörers ungehindert
einnimmt; theils, weil er fühlt, daß er hier nicht durch rhetorische Künste
bestochen, oder getäuscht ist, sondern die ganze Wirkung von der Sache selbst
ausgeht. Z. B. welche Deklamation über die Nichtigkeit des menschlichen Daseyns
wird wohl mehr Eindruck machen, als Hiob's: homo natus de muliere, brevi vivit
tempore, repletus multis miseriis, qui, tanquam flos, egreditur et conteritur,
et fugit velut umbra [Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist
voll Unruhe, er geht auf wie eine Blume und fällt wieder ab und flieht wie ein
Schatten]. - (
schop
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