iolett   Der voyeuristische Wunsch, eine Berühmtheit auf unsicheren Füßen durch eine gelallte Konversation tappen zu sehen, hat manchen Besucher einen Umweg nach Bayreuth machen lassen, das Jean Paul nicht der dort wohnenden Menschen, sondern des von ihnen hergestellten Bieres wegen nicht verließ. Anzumerken ist ihnen die Enttäuschung, die vorgefundenen leeren Flaschen nicht durch einen vollen Autor ergänzt zu sehen. Luise von Herder, verheiratet mit Herders jüngstem Sohn Emil und durch ihre Mutter Therese Huber keineswegs für Jean Paul eingenommen, schreibt an diese Mitte Dezember 1822 ein wohl gültiges Resümee: Jean Paul ziehe sich mit »Schnapsflasche« zur Arbeit zurück und tauche erst um zwei Uhr wieder auf — »aber dann hat sich sein Äußeres sehr verändert — ich, die ihm öfters begegne, sehe das wachsen! à mesure daß seine Flasche leerer wird, wird seine Stirne röter, und um zwei Uhr ist sie violett; er ist aber dann nur aufgeregt, gut, herzlich, doch nicht betrunken.«  - Nachwort zu (idg)

Violett (2)

Violett (3)  Im VIOLETT ist kaltes Rot durch Blau vom Menschen zurückgezogen, es wirkt erloschen, klingt wie Englischhorn, Schalmei, Holzinstrumente. All diese Bezeichnungen sind nur Hinweise für Schwingungen, die mit Worten nicht zu beschreiben sind. - Wassily Kandinsky, nach: Walter Hess (Hg.), Dokumente zum Verständnis der modernen Malerei. Reinbek bei Hamburg 1964 (rde 19)

 

Farbe

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme