erwandtschaftsstruktur
Elisabettas Vater war ein Cousin von Ascanio gewesen, und so war sie in
gewissem Sinn seine Nichte. Mit zwölf hatte sie sich in ihn verknallt, aber
er war schon verheiratet, und zwar mit einer Witwe, nämlich der Mutter von Guidobaldo,
der dadurch als Sohn ihres ersten Mannes der Stiefsohn von Ascanio geworden
war. Elisabetta hatte dann aus Verzweiflung einen sehr jungen Bruder der Mutter
von Guidobaldo geheiratet und war auf diese Weise zu seiner Schwägerin geworden;
aber die Ehe war gleich zu Beginn in die Brüche gegangen, weil der Mann, also
der Onkel von Guidobaldo, sich Hals über Kopf in eine geschiedene jüngere Schwester
des ersten Mannes von Guidobaidos Mutter, also des Vaters von Guidobaldo, verknallt
hatte und mit ihr durchgebrannt war. Aus dieser Verbindung war dann Ginevra
hervorgegangen, und so war Elisabetta für sie jetzt... - Fruttero & Lucentini, Der Palio der toten
Reiter, München 1989
Verwandtschaftsstruktur (2) Den Bajazzos fallen keine neuen Sachen ein, aber sie wählen das Beste aus ihrem Repertoire, das Bleibende, wie zum Beispiel die ewige Geschichte des Sohnes, der sich mit einer Witwe vermählt, während sein Vater die Tochter dieser Witwe heiratet.
- Ich sagte zu meinem Vater! - sagt der Clown, heirate sie. So bleibt alles
in der Familie. Und er heiratete sie, und seit jenem Tag bin ich verrückt, weil
mein Vater jetzt mein Sohn ist, weil er mit der Tochter meiner Frau verheiratet
ist. Sie ist gleichzeitig meine Tochter und meine Schwester und die Mutter meiner
Tochter, das heißt, meine Frau ist die Mutter meines Vaters und gleichzeitig
seine Tochter, während ihre Tochter ihrerseits ihre Mutter ist. Der Sohn, den
mein Vater bekommt, wird mein Enkel und mein Bruder sein, während der Sohn,
den ich von meiner Frau bekomme, der Bruder meines Vaters und meiner Stiefmutter
sein wird, und gleichzeitig wird er der Bruder von ihm und sein Enkel sein und
so weiter und so fort. - (cirkus)
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