erwandlungsserie
Einmal träumte mir, ich ritte auf einem sehr großen Pferd, welches aber
immer kleiner wurde; es bekam allmählich lange Ohren und wurde
aschfarbig, endlich wurden die Ohren wieder kleiner, es wuchsen
Bockshörner daneben heraus, und meine Füße streiften auf den Boden auf.
Dann stieg ich unwillig ab, und der Bock war ein Kalb geworden, welches
wie eine Katze miaute; endlich bekam es auch die Katzengestalt, es
kletterte auf einen Baum, der sich in eine Kirche verwandelte, worin ich
die Orgel spielen hörte. Ich ging in die Kirche, diese sah wie ein
Lustgarten aus, ich hörte noch immer die Musik, es war aber nicht mehr
die Orgel, sondern — meine Katze spielte die Maultrommel. Nun wurde aus
der Katze ein schönes Mädchen, welches ein Lied sang, das mir sehr wohl
gefiel; ich fragte es, ob es dieses Lied nicht in Musik gesetzt habe, es
sagte: „Nein, aber ich will es dir gleich auf ein Band singen." Es nahm
ein rosafarbenes Band, und besang dasselbe von einem Ende zum anderen,
und da standen Noten und Text. Darüber war ich entzückt, ich wollte mit
ihm galant sein und diese neue Kunst loben, aber als ich es ansah, ward
aus dem schönen Mädchen ein altes Weib, aus dessen Nase und Mund Würmer
krochen; das Weib wollte mir seine halbverfaulte Hand reichen, darüber
erwachte ich. - N. N., nach
(je)
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