Verschmelzen  »Als ich mich schlafen gelegt hatte, mein Gemüt für das nächtliche Zusammensein mit dem einen oder anderen wohlgesitteten Traum sammelnd, hatte ich kaum die Augen geschlossen, als ich, siehe! mich im Tempel der Musik befand und jenfanden auf mich zukommen sah, in langem Gewand, die Hände auf dem Rücken. Sein Kopf war mit dünnem grauem Haar bedeckt, und ich wußte, daß es Beethoven war, denn sein Abbild befand sich an jedem Pfeiler des Tempels. Der herzhafte Teil nun besteht darin (maßen der Eigenschaft von Träumen, wie sie nun einmal sind, aus irgendeiner fabelhaften Quelle aufzukochen und in sie zurückzukehren), daß er auf mich zukam, von meiner menschlichen Seite her mit mir verschmolz und aus meinem Allerwertesten hervortrat, ohne auch nur ›mit Ihrer Erlaubnis‹ oder ›wenn Sie gestatten, gnädige Frau‹ zu sagen oder eine Bemerkung über das Wetter zu machen, und neun Monate später, nach dem christlichen Kalender, wurde ich von dir entbunden.«

»Beim Kettenhemd Gottes!« rief Wendell, »soll ich glauben, daß du einem Phantom beigewohnt und einen Sohn geboren hast?«

»Nichts anderes«, sagte seine Mutter, »obwohl es genaugenommen kein Beilager war, sondern eine Einflößung, denn ich sage dir, er hat überhaupt keine Zeit mit mir verbracht, mich nicht gefragt, wie es mir geht, noch sich nach meiner Gesundheit erkundigt, sondern ging durch mich hindurch, mit den Stiefeln und allem, ohne die Hände auseinanderzunehmen, und soviel ich weiß«, setzte sie hinzu, »schritt er weiter in die Region des Zwischenreichs, ohne sich umzudrehen. Aber daß ich dich neun Monate spater bekam, ist kein Mythos

»Ich werde dies«, sprach der Sohn, »in mein Rasiermesser eingravieren.«   - (ryder)

 

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Verwandte Begriffe
Verflüssigung
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