Verschlampen  Nach einer Phase des Rühmens, die für das Heiratsgeschäft nötig ist, haben die Frauen diese Dinge oft satt und vernachlässigen ihr Äußeres, wenn sie nicht sogar richtig verschlampen, indem sie in Gruppen im weiblichen Teil des Hauses beieinander hocken, den ganzen Tag trinken, rauchen und plaudern. Ab dreißig, vierzig rauchen viele auch Pfeife mit einem übelriechenden Tabak, der aber Vergessen bewirkt; dadurch wird verhindert, daß ihre Schönheit oder Güte oder Weisheit weiterhin gerühmt wird, und gleichzeitig macht es ihnen Spaß, die Männer zu verlachen, die noch in Ruhmesträumen befangen sind. Die Ehemänner bringen mit ihnen keine normalen ehelichen Paarungen mehr zustande; und sie müssen sich andere jüngere Frauen suchen, sich in neue Heiratsgeschäfte verstricken, die sie dazu zwingen, noch mehr zu arbeiten, um mit den entsprechenden Geschenken und Ruhm zur Zeremonie der Paarung anzutreten. Ein heikler Augenblick, denn in einem gewissen Alter wird es schwierig, die Rolle des Liebhabers gut zu spielen, und oft kommen schreckenerregende Träume, so daß man Lust bekommt, in die Wüste fortzulaufen und sich nie mehr sehen zu lassen. »Sich nie mehr sehen zu lassen!« Ah, was für ein Trugbild, was für ein Wahn! Aber sie müssen weitermachen, sich in andere Geschäfte, in andere Unsicherheiten einlassen - sie sind noch nicht frei vom Leben!    - (fata)
 
 

Schlampe

 

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