Verheimlichen  Alle Rezepturen von angeblichen »Hexensalben«, die in der frühen Neuzeit veröffentlicht wurden, nennen durchgehend als wesentliche Bestandteile psychoaktive Substanzen: Schlafmohn/Opium (Papaver somniferum L.), Nachtschatten/Tollkirsche (Atropa belladonna L.), Alraune (Mandragora, officinarum L.), Bilsenkraut (Hyoscyamus niger L.), Stechapfel (Datura stramonium L.), Lattich (Lactuca virosa L., Lactuca serriola L.), Taumelolch (Lolium temulentum L.), Sturm- oder Eisenhut (Aconitum napellus L.), Schierling (Conium maculatum L. oder Cicuta virosa. L.), Hanf/Haschisch (Cannabis sativa L.), Steppenraute (Peganum harmala L.), Seerosen (Nymphaea alba L. oder Nupbar lutea [L.] Sm.).

Viele dieser pharmakologisch hoch aktiven Pflanzen waren dem Johannes Hartlieb gut bekannt, er hat sie in seinem »Kräuterbuch« genannt und detailliert beschrieben:   Hermel oder wilder scherling (Conium maculatum oder Peganum harmala), Jusquianus oder pilsenkraut (Hyoscyamus niger L.),  Lactuca oder lactuken (Lactuca spp.),  Mandragora oder alrawn (Mandragora officinarum L.),  Nennfar oder seewurtz (Nympbaea alba L. oder Nupbar lutea [L.] Sm.),  Napellus oder nappeln (Aconitum napellus L.),  Papaver oder magenkraut (Papaver somniferum L.),  Solatrum oder nachtschad (Solanum nigrum L. oder Atropa belladonna L.).

All diese, oder die meisten dieser Pflanzen sind in astrologischer Hinsicht »Pflanzen des Saturns«, also Kräuter, die am Samstag (= Saturntag) gesammelt werden müssen. In Hartliebs Rezept werden alle Kräuter der Woche genannt, nur die des Samstags nicht. Wollte Hartheb vielleicht die wahre Rezeptur, nämlich eine Mischung aus saturnischen Pflanzen, verheimlichen?    - Nachwort zu (hart)

Verheimlichen (2)
 

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