erfolgungsjagd   Yang Oerlang ergrimmte und fuhr mit seinem Speere auf den Affen los. Nun gab es einen heißen Kampf. Dreihundert Gänge taten sie vergeblich. Da verwandelte sich Yang Oerlang in einen Riesen mit schwarzem Gesicht und rotem Haar.

„Nicht übel," sagte der Affe, „aber das kann ich auch." So setzten sie denn in dieser Gestalt den Kampf fort. Die Paviane des Affen gerieten in große Angst. Die Tier- und Pflanzengeister des Yang Oerlang setzten den Affen hart zu. Die meisten erschlugen sie; die andern verkrochen sich. Als der Affe das sah, ward er unruhig in seinem Herzen. Er zog das Zauberbild wieder ein, nahm seine Stange zu sich und entfloh. Yang Oerlang war ihm hart auf den Fersen. Der Affe in seiner Not steckte die Stange, die er zur Nadel verwandelt hatte, ins Ohr, verwandelte sich in einen Sperling und flog auf den Gipfel eines Baumes. Yang Oerlang, der ihm eben auf den Fersen war, verlor ihn plötzlich aus den Augen. Aber mit scharfen Augen erkannte er, daß jener sich in einen Sperling verwandelt hatte. So warf er Speer und Armbrust weg und verwandelte sich in einen Sperber und stürzte sich auf den Sperling. Der aber flatterte empor und stieg als Kormoran hoch in die Luft. Yang Oerlang schüttelte sein Gefieder, verwandelte sich in einen großen Meerkranich und schoß zu den Wolken auf, den Kormoran zu packen. Der senkte sich nieder, flog in ein Tal und tauchte als Fisch in die Fluten eines Baches. Als Yang Oerlang am Rande des Tals angekommen war und seine Spur verloren hatte, da sprach er bei sich selbst: „Dieser Affe hat sich sicher in einen Fisch oder eine Krabbe verwandelt. Ich will mich auch verwandeln, um ihn zu fangen." So wurde er zu einem Fischhabicht, der über der Fläche des Wassers schwebte. Als der Affe im Wasser den Fischhabicht erblickte, erkannte er ihn als Yang Oerlang. So schnellte er sich denn herum und entfloh; Yang Oerlang ihm nach. Schon war er ihm auf eine Schnabellänge nahe gekommen, da drehte sich jener, kam als Wasserschlange ans Land und verkroch sich im Grase. Yang Oerlang, als er die Wasserschlange hervorkriechen sah, verwandelte sich in einen Adler und spreizte seine scharfen Krallen, sie zu packen. Die Wasserschlange aber sprang empor und wurde zum gemeinsten aller Vögel, einer gesprenkelten Trappe und setzte sich auf den Abhang eines Berges. Als Yang Oerlang sah, daß jener sich in ein solch gemeines Tier verwandelte, da konnte er nicht mehr mit. Darum erschien er wieder in seiner ursprünglichen Gestalt, nahm seine Armbrust und schoß nach ihr. Die Trappe glitt aus und fiel den Abhang hinunter. Drunten aber verwandelte sich der Affe in die Kapelle eines Feldgottes. Er sperrte den Mund auf als Türe, die Zähne wurden zu Türflügeln, die Zunge zum Götterbild, die Augen zu Fenstern. Nur mit dem Schwanz wußte er nicht recht wohin. So richtete er ihn denn hinten steil empor als Fahnenstange. Als Yang Oerlang unten am Berge ankam, sah er die Kapelle, deren Fahnenstange auf der Hinterseite stand. Da lachte er und sprach: „Das ist wirklich ein Teufelsaffe! Er will mich verleiten, in die Kapelle zu gehen, um mich zu beißen. Aber ich geh nicht hinein. Ich will ihm erst die Fenster einschlagen und dann die Türflügel entzweitreten." Als der Affe das hörte, erschrak er sehr. Er machte einen Tigersprung und verschwand spurlos in der Luft. Mit einem Purzelbaum gelangte er an den eigenen Tempel des Yang Oerlang. Er verwandelte sich nun in dessen Gestalt und trat ein. Die wachehaltenden Geister vermochten ihn nicht zu erkennen. Sie empfingen ihn kniend. Der Affe setzte sich nun auf den Götterthron und ließ sich die eingegangenen Gebete vorlegen.   - (chm)

Verfolgungsjagd (2)  Fünf nackte Frauen, von denen jede eine Autohupe in der Hand hatte, rannten um den Affenbrotbaum herum und machten dabei mit den Hupen Musik, dann legten sie sich unter dem Baum auf den Boden und fuhren mit ihrer Musik bis zum Eintreffen eines Boxers fort, der umherlaufend Schwinger und Aufwärtshaken in die Luft schlug. Ihm folgte ein Rad, das sich nicht rollend, sondern durch fünfzehn oder zwanzig Meter weite Sprünge fortbewegte. Da ergriff der Baum die Flucht, verfolgt von dem Boxer und dem Rad, hinter denen der Autobus herraste. Letzterem gelang es, seine Geschwindigkeit noch zu erhöhen. Er fuhr zuerst das Rad um, das mit einem Geräusch, als klatsche man ein Beefsteak auf den Tisch, platt auf den Boden schlug. Dann wurde auch der Boxer eingeholt und überrollt und endete als Ölfleck inmitten der Ebene. Aglaés Autobus war nur noch zehn Meter von dem Affenbrotbaum entfernt, der seine Blätter zu verlieren begann und spürte, wie ihm die Äste abstarben. Der Autobus war nur noch fünf Meter entfernt: Die Äste fielen ab. Nur noch drei Meter: Ein konvulsivisches Zittern schüttelte den Baum. Nur noch einen Meter. Nun spürte der Affenbrotbaum, daß eine übermenschliche Anstrengung nötig war. Verzweifelt sich aufbäumend, riß er seine Wurzeln aus dem Erdreich: Sozusagen wie die Kugel aus einem Gewehr fuhr er aus jenem hervor, stieg zehn Meter in die Höhe und flatterte durch die Luft wie eine Fahne an der Spitze eines Flaggenmastes, dann zog er munteren Schritts - seine Äste und Blätter waren wieder nachgewachsen - frisch-fröhlich seinem Schicksal entgegen. - (per)

Verfolgungsjagd (3)

 - Nicole Claveloux

Verfolgungsjagd (4) 

 

Verfolgung Slapstick

 

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