erdaulichkeit
Jesus fragt: »Was ist leichter, dein Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir
vergeben, oder zu sagen: Steh auf, nimm deine Bahre und geh umher?« Nietzsche
hingegen listet nach Gedanken über Gott und Existenz die Dinge auf, mit denen
sein Magen schlecht oder gar nicht fertigwird, nämlich: Kartoffeln, Schinken,
Senf, Zwiebeln, Pfeffer, alles in Fett Gebackene, Blätterteig, Blumenkohl, Kohl,
Salat, alle geschmälzten Gemüse, Wein, Würste, Buttersaucen am Fleisch, Schnittlauch,
frische Brotkrumen, alles gesäuerte Brot, alles auf dem Rost Gebratene, alles
Fleisch saignant, Kalb, Roastbeef, Gigot, Lamm, Eidotter, Milch, auch Schlagsahne,
Reis, Gries, gekochte warme Äpfel, grüne Erbsen, Bohnen, Karotten, Wurzeln,
Fisch, Kaffee, Butter, braune Weißbrotkruste. Er erstellt die Liste, weil er
nicht in der Lage ist, anders als im Bereich der Metaphysik, einen grundsätzlichen
Interpretationsansatz für sein Unwohlsein zu formulieren, denn wir flüchten
uns nicht grundlos in den Bereich der Spekulation, die uns gedanklich leichter
zu fassen scheint, vergleicht man sie etwa mit der Unübersichtlichkeit unserer
menschlichen Bedürfnisse und Anfälligkeiten, kurz der Unübersichtlichkeit
unseres Körpers. - (raf)
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