rgeräusch  Die Kronen-Naht des Schädels (was nun zunächst zu untersuchen wäre) hat – nehmen wirs an – eine gewisse Ähnlichkeit mit der dicht gewundenen Linie, die der Stift eines Phonographen in den empfangenden rotierenden Zylinder des Apparates eingräbt. Wie nun, wenn man diesen Stift täuschte und ihn, wo er zurückzuleiten hat, über eine Spur lenkte, die nicht aus der graphischen Übersetzung eines Tones stammte, sondern ein an sich natürlich Bestehendes -, gut: sprechen wirs nur aus: eben (z.B.) die Kronen-Naht wäre -: Was würde geschehen? Ein Ton müßte entstehen, eine Ton-Folge, eine Musik . . .

Gefühle -, welche? Ungläubigkeit, Scheu, Furcht, Ehrfurcht -: ja, welches nur von allen hier möglichen Gefühlen? Verhindert mich, einen Namen vorzuschlagen für das Ur-Geräusch, welches da zu Welt kommen sollte … - Rainer Maria Rilke

 

Geräusch

 

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