Unzulänglichkeit  Misha machte sich wenig Gedanken um seine Frau. Er war ein sehr egoistischer Mensch und besaß jene hervorstechende Fähigkeit des Egoisten, die Fähigkeit, unermüdlich für die eine bestimmte Sache zu schuften, die er haben will und die die Natur innerhalb seiner Reichweite nicht vorgesehen hat. Manche Menschen bezeichneten diese Eigenschaft als hervorragend und wiesen darauf hin, was für ein großer Gelehrter Misha sei, hielten ihn den Ihren als Beispiel vor und schauten ihm nach, wenn er eilends die Straße hinab ging und dabei jenen Ausdruck nervöser Erwartung zeigte, den ein Mensch stets dann an den Tag legt, wenn er im Innern weiß, daß er unzulänglich ist - eine bestimmte Art, dem Leben ins Angesicht zu spähen, um herauszufinden, ob es den Makel bereits entdeckt hat. - Djuna Barnes, Rauch. In: D.B., Die Nacht in den Wäldern. Short Stories. Berlin 1982 (Quartheft 133)
 
 

Nicht-Können

 

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