nwahrscheinlichkeit  "Man hat schon Pferde kotzen sehen"......ist deshalb eine gute Metapher für Unwahrscheinlichkeiten, weil Pferde nicht kotzen können. Sie haben keine Muskeln, die Speisebrei rückwärts bewegen können. Daher bekommen Pferde leicht Koliken. - Quelle

Unwahrscheinlichkeit (2)  Ich liebe es, wenn meine Morde zahlreich, blutrünstig und grotesk sind. Ich liebe es, wenn ein gerüttelt Maß an Farbkraft und Phantasie aus meiner Fabel leuchtet, denn ich kann einer Geschichte nicht allein deshalb etwas abgewinnen, weil sie den Anschein erweckt, sie hätte sich wirklich so zutragen können. Ich mache mir nichts aus dem Geräusch des täglichen Lebens; viel lieber lausche ich dem Lachen des großen Hanaud oder dem tödlichen Läuten der Glocken von Fenchurch St. Paul. Alle diese Dinge, das gebe ich zu, sind satte und frohgemute, ganz bewußte Vorurteile und mit keiner Kritik an gemäßigteren - oder qualifizierteren - Arbeiten verbunden.

Aber dieser Punkt ist wichtig, denn einige, die das leicht Schaurige nicht schätzen, geben ihre Vorlieben am liebsten als Regeln aus.

Zur Brandmarkung benutzen sie das Wort >unwahrscheinlich<! Die Unaufmerksamen sollen damit verleitet werden, >unwahrscheinlich< mit >schlecht< gleichzusetzen.

An dieser Steile scheint nun der Hinweis angebracht, daß das Wort > unwahrscheinlich das alleruntauglichste ist, wenn es darum geht, Detektivromane zu kritisieren. Ein Großteil unseres Vergnügens an Detektivromanen basiert doch geradezu auf dem Vergnügen am Unwahrscheinlichen. Wenn A ermordet wird und B und C unter starkem Verdacht stehen, dann ist es unwahrscheinlich, daß der unschuldig aussehende D schuldig sein soll. Aber er ist es. Wenn G ein perfektes Alibi vorweisen kann, das in jeder Einzelheit unerschütterlich zu sein scheint, dann ist es unwahrscheinlich, daß G das Verbrechen begangen haben soll. Aber er hat es begangen. Wenn der Detektiv eine Spur Kohlenstaub am Strand findet, dann ist es unwahrscheinlich, daß eine solche Nebensächlichkeit entscheidend sein soll, Aber sie ist es. Kurz, man erreicht einen Punkt, wo das Wort >unwahrscheinlich< jeder Bedeutung verlustig geht. Etwas wie Wahrscheinlichkeit kann es erst ganz am Ende einer Geschichte geben. Und dann, wenn man den Mord einem unwahrscheinlichen Täter anhängt -was ein paar von uns alten Käuzen tun -, dann darf man sich nicht beschweren, wenn er aus Motiven gehandelt hat, die weniger wahrscheinlich und notwendigerweise weniger einsichtig sind als diejenigen des erstbesten Verdächtigen.  - John Dickson Carr, Der verschlossene Raum. Köln 1993 (DuMont's Kriminal-Bibliothek 1042, zuerst 1935)

 

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 Wahrsheinlichkeit

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