Ungeheuer, niedliches  »Werte Adoptivmutter, zehn gute Silberunzen sind Euer, wenn Ihr das Geschäft zuwege bringt«, drängte Hsi Men.

»Hört mich an, hoher Herr. So einfach ist es mit der Buhlschaft keineswegs. Was heißt denn heutzuzage Buhlschaft? - gestohlene Minne. Also dazu gehört unbedingt sechserlei: gutes Aussehen, Geld, lenzgrüne Jugend, die sanfte Festigkeit einer in Watte gewickelten Nadel, viel Zeit zum Bummeln und schließlich ein Etwas, stark wie das Ding eines Esels.«

»Offen gestanden, mit diesen sechs Erfordernissen kann ich dienen. Was zunächst mein Aussehen betrifft, so will ich mich zwar nicht mit einem Pan An vergleichen, aber sonst, ich kann wohl sagen: oho! Zweitens habe ich reichlich zu verzehren. Drittens darf ich mich zur jüngeren Generation zählen. Was die Sanftmut anlangt, so lasse ich mich von einer Frau eher vierhundertmal schlagen, ehe ich nur die Faust balle. Zeit zum Bummeln habe ich mehr als genug. Könnte ich Euch sonst so fleißig besuchen; Und was schließlich den sechsten Punkt betrifft, so bin ich seit früher Jugend in sämtlichen Freudengassen zu Hause und habe mir ein niedliches Ungeheuer großgezüchtet.«  - Kin Ping Meh oder Die abenteuerliche Geschichte von Hsi Men und seinen sechs Frauen. Frankfurt am Main 1970 (Orig. ca. 1610)

 

Ungeheuer

 

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